Oberlangen, Niedersachsen, Deutschland

Die Gemeinde Oberlangen mit ihren rund 950 EinwohnerInnen liegt in einer Landschaft, die in letzten 60 Jahren große Veränderungen erlebte. Ausgedehnte Moorflächen sowie Sand- und Dünengebiete wurden in Agrarflächen umgewandelt, was zu einem Schub in der landwirtschaftlichen Produktion geführt hat. Auch das eng damit verbundene Handwerk erlebte einen Aufschwung und mit ihm verwandelte sich das Dorf in einen multifunktionalen, attraktiven Arbeits- und Lebensraum.

Im Zuge dieses Prozesses ist es geglückt, das Dorf als selbständige Gemeinde zu erhalten und im Wesentlichen alle nötigen Infrastrukturen zu bewahren oder einzurichten. So verfügt man über ein ausreichendes und diversifiziertes Angebot an Wohnmöglichkeiten, die unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht werden. Es gibt eine Vielzahl an Arbeitsplätzen in Handwerks- und Gewerbebetrieben sowie im Dienstleistungssektor. Gastronomie, Freizeitmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen und vieles mehr runden das breite Angebot ab.

Mit den Nachbargemeinden pflegt man intensive Kontakte und Kooperationen, um gerade im Bereich Infrastruktur auch Synergien nutzen zu können. In diesem Geiste ist auch ein vor rund 20 Jahren gegründetes interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet zu sehen, auf dem insbesondere jungen UnternehmerInnen der Schritt in die Selbständigkeit maßgeblich erleichtert wird.

Auffällig ist in Oberlangen die Pflege des Ortsbildes, die sich nicht nur auf öffentliche Gebäude und Plätze beschränkt, sondern jedes einzelne private Haus und jeden Hof erfasst. Zahlreiche hochwertig sanierte denkmalgeschützte Gebäude prägen das Dorf. Bemerkenswert ist die aus den 1950er-Jahren stammende Kirche, deren Zentrum ein barocker Altar ist – ein gelungenes Beispiel für die architektonische Symbiose aus Alt und Neu.

Mit dem Heimathaus und dem dazugehörigen Bauerngarten wurde ein attraktiver kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt geschaffen. Ein dunkles Kapitel der Geschichte Oberlangens, dass sich hier während des Nationalsozialismus ein Gefangenenlager befunden hat, wird bewusst und mit hohem Verantwortungsbewusstsein als „Teil der WIRklichkeit“ aufgearbeitet. Ein Memorial für die Opfer ist derzeit im Entstehen.

Natur- und Landschaftsschutz genießen hohe Priorität. Fast 60 Hektar an Moorflächen und deren Umgebung wurden als Schutzgebiete ausgewiesen, die sich zu wertvollen Habitaten für Fauna und Flora entwickelt haben. Teile des Flusses Ems wurden renaturiert, ebenso wurden orts- sowie landschaftstypische Obstwiesen angelegt.

Eine besondere Stärke der Gemeinde ist ihre engagierte Bevölkerung, die durch großen Willen zum Mitgestalten, Mitbestimmen und Mitarbeiten geprägt ist. Die Vereinslandschaft ist vielfältig. Der Ideenreichtum ist groß – auch für künftige Projekte und Entwicklungsziele, die eine logische Fortführung des bereits Erreichten darstellen. So liegen die Schwerpunkte im weiteren Ausbau des Schul- und Kinderbetreuungssystems einerseits und andererseits in der Schaffung von betreuten Wohnmöglichkeiten für die ältere Generation. Das Aufrechterhalten und Erweitern der guten bestehenden Infrastruktur steht ebenfalls auf der Prioritätenliste, denn für die Verantwortlichen wie auch für die BürgerInnen ist klar: Die Möglichkeit zum „besser. leben.“ ist das Um und Auf für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde.

Evaluiert: 2014