Giersleben, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Die Gemeinde Gierlsleben, bestehend aus dem namensgebenden Ort sowie den Dörfern Strummendorf und Hopfenberg, mit ihren rund 975 EinwohnerInnen liegt verkehrsgünstig im Tal des Flusses Wipper, und zwar in der Nähe von dessen Mündung in die Saale, im Salzlandkreis. Die nächsten größeren Städte sind Aschersleben, Bernburg und Straßfurt. Das Gemeindegebiet liegt am Rande eines Naturschutzgebietes. Die Themen Natur und Umwelt spielen in Giersleben daher eine besonders große Rolle, nicht zuletzt auch deshalb, weil man sich angesichts der attraktiven Flusslandschaft als Naherholungsgebiet zu etablieren versucht.
Giersleben hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem attraktiven Wohnstandort im ländlichen Raum entwickelt, was zunächst vor allem auf die Bemühungen zurückzuführen ist, die Nahversorgung sowie die technische, soziale und sonstige Infrastruktur konsequent auszubauen. So hat die kleine Gemeinde im Wesentlichen alles, was man für das tägliche Leben braucht, verfügt über ein gutes Verkehrsnetz, sehr gute Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen und eine gute allgemeinmedizinische Versorgung sowie Pflegedienste und -einrichtungen. Auch die Freizeitangebote, insbesondere im Bereich des Sportes, sind für einen Ort dieser Größe bemerkenswert. Die Versorgung mit Glasfaser-Internet ist ebenfalls im Gange. Auffallend positiv ist die konsequente Verwirklichung von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, öffentlichen Gebäuden sowie in Teilen der Wohnbereiche.
Besonderes Augenmerk wurde und wird in Giersleben auf die Sanierung von wertvoller alter Gebäudesubstanz gelegt, die teilweise auch mit neuen Funktionen belebt wird. Ein Highlight dabei stellt die Erhaltung der denkmalgeschützten Wassermühle dar, ein eigens gegründeter Verein erfüllt diese Aufgabe. Auch die Sanierung des Taubenturmes, einem Teil des Pfarrhofes, die Umfunktionierung eines Traktes des Rittergutes in ein Seniorenheim, die Restaurierung mehrerer historischer Gebäudeteile rund um die Kirche und die Neugestaltung des Kirchenberges, die Sanierung der Schule und des Gemeindehauses sowie die Bemühungen, Leerstände durch Revitalisierung zu neuem Wohnraum umzugestalten, sind erwähnenswert.
Auffallend ist neben einem sehr aktiven Vereinsleben insbesondere das Angebot für Kinder und deren Eltern, was dazu geführt hat, dass sich verstärkt junge Familien in Giersleben angesiedelt haben. Die Frauenerwerbsquote ist, nicht zuletzt dank des guten Betreuungsangebotes und der familienfreundlichen Öffnungszeiten der Einrichtungen, überdurchschnittlich hoch.
Herausragend gut ist der umfassend gedachte und ab 2012 realisierte Hochwasserschutz, der nicht nur in der Deichsanierung, einem durchdachten Dammbau, in diversen Objektschutzmaßnahmen und in der Anhebung einer Fußgängerbrücke, sondern auch in der nachhaltigen Bewirtschaftung der umliegenden Felder seinen Niederschlag findet. Im Bereich Klimaschutz setzt man auf die erneuerbare Energieerzeugung mittels Solar- und Windenergie.
Giersleben ist eine aktive Gemeinde, in der das Miteinander im Vordergrund steht, die Beteiligung und das ehrenamtliche Engagement der BürgerInnen stellt eine zentrale Ressource dar. Es ist gelungen, sowohl die Wende in den frühen 1990er-Jahren als auch den Wandel von einem kleinen Bauerndorf hin zur attraktiven Wohngemeinde für Alt und Jung gut zu bewerkstelligen und durch gezielte Förderung des Handwerkes und des Dienstleistungssektors sowie durch den Aufbau eines sanften Naherholungstourismus Arbeitsplätze zu halten bzw. zu schaffen.
Evaluiert: 2020